Knoblauchsrauke Wildgemüse
Knoblauchsrauke ist ein köstliches Frühlingskraut, das – wie der Name schon verrät – nach Knoblauch schmeckt. Du findest sie an eher feuchten und halbschattigen Standorten. Die ersten Blättchen sind schon im April erntereif. Die Rauke im Namen gibt den Hinweis auf ihre Familie. Daher hat sie auch ihre Schärfe.
Erkennen
Du entdeckst die Knoblauchsrauke an halbschattigen und schattigen Standorten am Wegesrand. Sie kann bis zu einem Meter hoch werden. Oft findest du sie am Waldrand und in Wassernähe in Kombination mit Brennnessel und Giersch.
Von einem längeren Stengel gehen direkt die gemaserten hübsch gezackten Blätter ab. Etwa ab Mai sind die kleinen Blüten sichtbar. Mehrere Blüten bilden eine große Blüte. Sie ist zweijährig und im ersten Jahr bildet sie oft erstmal einen niedrigen Blätterstrauß. Im zweiten Jahr geht sie in die Höhe und die charakteristischen herzförmigen Blätter bekommen mehr Zacken.
Im ersten Jahr sind die Blätter eher rundlich mit Einkerbungen zum Stengel. In Bodennähe ist der Stengel oft rötlich und behaart. Die Blätter wachsen wechselständig. Die Samenstände sind länglich dunkel.
Verwechslung
Die jungen Blätter der Knoblauchsrauke können mit Gundermann verwechselt werden. Aber das ist unschädlich, denn der ist ja ebenfalls essbar. Wenn du ein Blatt der Knoblauchsrauke zwischen den Fingern verreibst, riecht es nach Knoblauch. Knoblauchsraukenblätter haben lange Stängel. Der Gundermann hingegen wächst in langen Ranken, seine Blätter sitzen an kurzen Stielen.
Geschmack & Einsatz in der Küche
Nicht nur das Aroma der Knoblauchrauke, sondern auch ihr Geschmack ähnelt sehr dem Knoblauch. Sie ist aber deutlich milder und die Schärfe hält weniger lang an.
Im April eignet sie sich als wunderbares Wildgemüse für Pestos. Knoblauchsrauke schmeckt im Salat oder als Gewürz. Je kleiner und hellgrüner die Blätter, desto leckerer.
Die Knoblauchsrauke verliert beim Erwärmen etwas von ihrem Geschmack. Wenn die Blätter schon etwas größer und dunkler sind, die Pflanze mehr Senföle ausgebildet hat, wird sie sehr scharf und etwas bitter. Dann passt sie noch wunderbar in gekochten Speisen wie z.B. Suppen, Quiche und Aufläufe.
Gut zu wissen: Nach dem Genuss der Knoblauchsrauke bleibt der Atem frisch.
Samen
Die Samen der Knoblauchsrauke sind eines unserer ältesten heimischen Gewürze. Früher wurde sie in Gärten kultiviert. Im Sommer kannst du die in Schoten wachsenden Samen ernten. Erst sind sie grün und dann reifen sie schwarz ab. Die Samen wurden früher als Pfeffer-Ersatz genutzt. Dieser „Mittelalter-Pfeffer“ schmeckt senfig-pfeffrig. Zerstoße die Samen oder nutze sie in der Pfeffermühle.
Blüten & Wurzeln
Im Mai kannst du die Blüten ernten und über den Salat streuen.
Im Herbst kann die Wurzel der Knoblauchsrauke als Meerrettich-Ersatz genutzt werden. Die Wurzel kann im Herbst ausgegraben werden.
Anbau im Garten oder Balkon
Wenn du auf deinem Balkon eine schattige Stelle hast, kannst du dort die Knoblauchsrauke im Topf kultivieren. Im Garten wächst sie gerne im Halbschatten und an feuchteren Stellen.
Inhaltsstoffe
Die Knoblauchsrauke enthält viele Saponine, Knoblauchöl, ätherische Öle, Senfölglykoside, Vitamin A und C sowie viele Mineralstoffe.
Volksheilkunde
In der Volksheilkunde wird die Knoblauchsrauke bei Entzündung der Atemwege und Asthma angewandt. Sie kann auch als Gurgelmittel dienen. Sie regt die Verdauung an und wirkt harntreibend.
Bei Insektenstichen wirkt ein zerriebenes Blatt Juckreiz lindernd. Als Brei desinfiziert sie offene eitrige Wunden.
Bei Zahnfleischentzündungen hilft ein Blätter-Brei zu äußerlichen Anwendung oder ein starker Aufguss zum Gurgeln.
Auch bei Gicht wird die Knoblauchsrauke als Umschlag oder innerlich angewendet.
Video zur Knoblauchsrauke
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